Etwa jeder dritte Hartz IV-Bezieher hat einen Job, allerdings verdienen die Betroffenen so wenig, dass sie mit Hartz IV-Leistungen aufstocken müssen. Musste der Bundeshaushalt im Jahre 2005 rund acht Milliarden pro Jahr für Aufstockungen ausgeben, waren es im Jahr 2009 schon 11 Milliarden Euro. So wird rein rechnerisch bereits jeder dritte Euro im Hartz-IV System dafür verwendet, niedrige Löhne auszugleichen. Im Jahr 2005 hatte dieser Anteil noch bei einem Fünftel gelegen.
Insgesamt wurden bislang seit Einführung von Hartz IV rund 50 Milliarden Euro für die Aufstockung ausgegeben. 50 Milliarden Euro Steuergeschenke an Unternehmen, die ihren Angestellten zu wenig zahlen – großzügig von Politikern gestiftet, die nicht etwa die Unternehmen, sondern die Hartz IV-Bezieher als Sozialschmarotzer bezeichnen. Was wieder einmal deutlich macht, auf welcher Seite Politiker stehen – und dass an der Einführung flächendeckender Mindestlöhne von mindestens 10,- Euro/Stunde kein Weg vorbei führt.