Armutszeugnis beim Armutsbericht

Die Bundesregierung erstellt regelmäßig einen Armutsbericht. Eigentlich ist der dazu da, die Auswüchse von Armut in Land zu dokumentieren. Grundsätzlich liest es sich aber schöner, wenn es keine Armut gibt. Also wurde der ursprüngliche Entwurf zweimal überarbeitet. In der ersten Überarbeitung wurden unangenehme Passagen einfach rauszensiert. Nach zahlreichen Protesten wurde die zweite Fassung ebenfalls überarbeitet. Die Ergebnis sieht man hier (Quelle: tagesschau.de):

Version vom 17.09.2012 Version vom 21.11.2012 Version vom 06.03.2013
„Die Privatvermögen in Deutschland sind sehr ungleich verteilt.“ Textpassage gestrichen „Hinter diesen Durchschnittswerten steht eine sehr ungleiche Verteilung der Privatvermögen.“
„Allerdings arbeiteten im Jahr 2010 in Deutschland knapp über vier Mio. Menschen für einen Bruttostundenlohn von unter sieben Euro.“ Textpassage gestrichen Textpassage gestrichen und durch ein Schaubild ersetzt
„Während die Lohnentwicklung im oberen Bereich in Deutschland positiv steigend war, sind die unteren Löhne in den vergangenen zehn Jahren preisbereinigt gesunken. Die Einkommensspreizung hat damit zugenommen.“ „Die (…) sinkenden Reallöhne in den unteren Dezilsgruppen sind also auch  Ausdruck struktureller Verbesserungen.“ „Die Einkommenspreizung hat seit 2006, d. h. auch im Berichtszeitraum nicht weiter zugenommen.“
„Eine solche Einkommensentwicklung verletzt das Gerechtigkeitsempfinden der Bevölkerung und kann den gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährden.“ Textpassage gestrichen Textpassage gestrichen
„Die Bundesregierung prüft, ob und wie über die Progression in der Einkommensteuer hinaus privater Reichtum für die nachhaltige Finanzierung öffentlicher Aufgaben herangezogen werden kann.“ „Die Bundesregierung prüft, wie weiteres persönliches und finanzielles freiwilliges Engagement Vermögender in Deutschland für das Gemeinwohl eingeworben werden kann.“ Textpassage wie in der Version vom 21.11.2012

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