Überraschung: Laut einer Studie des Bundesfamilienministeriums kommen die meisten Frauen, die einen oder mehrere Minijobs haben, aus dieser Erwerbsform nicht mehr heraus. Demnach wird ein Wechsel in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung umso unwahrscheinlicher, je länger der Minijob dauert.
Laut der Untersuchung sind Frauen, bei denen ihr Minijob keine zusätzliche Nebenbeschäftigung ist, im Schnitt sechs Jahre und sieben Monate geringfügig beschäftigt. Bei Verheirateten sind es sogar sieben Jahre und einen Monat. Nur 14 Prozent der Frauen, die früher einen Minijob als Hauptbeschäftigung ausübten, hätten heute eine Vollzeitstelle, 26 Prozent eine Teilzeitstelle mit mindestens 20 Stunden pro Woche. Mehr als die Hälfte der früheren Minijobber sei nicht mehr am Arbeitsmarkt tätig.
Dies belege, dass Minijobs nicht als Brücke in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wirken. Minijobs als Haupterwerb seien im Gegenteil „ein Programm zur Erzeugung lebenslanger ökonomischer Ohnmacht und Abhängigkeit von Frauen“. Da wundert man sich, dass sie all die Jahre gebraucht und all das Geld für Studien ausgegeben haben, um etwas herauszufinden, das die Erwerbsloseninitiativen von Anfang an prophezeit haben.