Wir hören immer wieder Schauergeschichten aus den Jobcentern der Republik: Schwangere, die im eiskalten Winter Parkwege reinigen müssen, Familien, die zwangsweise umgezogen werden und ähnliches. Um unser Weblog nicht zu überlasten, verzichten wir darauf, sie alle zu posten. Aber ab und zu hören wir Stories, bei denen sich selbst uns noch die Fußnägel aufrollen und man sich (wieder einmal) fragt, was für gefühllose Pararaphenmutanten heutzutage als Fallmanager eingestellt werden.
Einer Hartz-IV-Bezieherin aus dem Kreis Karlsruhe wurde aufgrund einer schwerwiegenden Erkrankung der linke Unterarm amputiert. Auch der verbliebene rechte Arm erkrankte und musste operiert werden. Weil der linke Arm bereits fehlte und der rechte auch nach der OP Schmerzen und neurologische Empfindungsstörungen verursachte, konnte sie keine Bewerbungen mehr schreiben. Das wurde durch Gutachten der behandelnden Ärzte bestätigt.
Dennoch beharrte das zuständige Jobcenter auf eine getroffene Eingliederungsvereinbarung (2 Bewerbungen pro Monat schreiben) und kürzte die gesamten Hartz IV-Leistungen erst um 30, dann um 60 und zum Schluss um 100 Prozent. Lediglich Lebensmittelgutscheine verblieben der schwerbehinderten Frau. Ein von einem Anwalt eingelegter Widerspruch wurde abgewiesen. Erst das Sozialgericht Karlsruhe verdonnerte das Jobcenter dazu, die Sanktionen aufzuheben und das einbehaltene Geld nachzuzahlen.
Schade nur, dass die Sadisten im Jobcenter, die solche Entscheidungen treffen, dabei ungestraft ausgehen. Man kann zwar ohne Arme keine Bewerbungen schreiben – aber man kann offensichtlich ohne Herz und ohne Hirn Fallmanager bei der Agentur für Arbeit werden.